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Unser Zimmerer-Lehrling setzt sich bei den Landeslehrlingsmeisterschaften in Murau durch und freut sich nun auf das Bundesfinale in Vorarlberg.

10.000 Kilometer Luftlinie trennen die Ortschaft Leska in der Oststeiermark und Peking. Nicht nur geografisch trennen die beschauliche Katastralgemeinde von Mortantsch in der Oststeiermark und die asiatische Metropole Welten. Mit Florian Hutter könnte nun ausgerechnet ein heimischer Lehrling zum Brückenbauer zwischen den beiden Orten avancieren: Der angehende Zimmerer ist nämlich drauf und dran, das Ticket für die Berufsweltmeisterschaften 2026 in der chinesischen Hauptstadt zu lösen. Mit dem sensationellen Sieg bei den Landeslehrlingsmeisterschaften in der Berufsschule Murau hat sich Hutter für das internationale Großevent in Stellung gebracht. „Ich hab’ eigentlich gedacht, dass ich maximal unter die Top zehn komme. Dass ich am Ende ganz oben auf dem Treppchen stehe und sogar der Landesmeister der Lehrlinge bin, habe ich nicht erwartet“, erzählt der Neo-Landesmeister. „Florian hat nicht nur eine sensationelle Leistung erbracht, sondern ist damit auch Botschafter für die Qualität der beruflichen Ausbildung in unserem Unternehmen. Wir dürfen ihm herzlich gratulieren und drücken schon jetzt die Daumen für die anstehenden Aufgaben“, erklärt Doris Enzensberger-Gasser, geschäftsführende Gesellschafterin von Lieb Bau Weiz.

Ausbildung als Vorbereitung

Nicht einmal die komplexe Aufgabenstellung konnte den Lehrling im dritten Lehrjahr bremsen: „Wir mussten innerhalb von nur fünf Stunden ein Miniatur-Modell eines Dachstuhls entwickeln und bauen. Es waren zwar einige Herausforderungen zu bewältigen, aber grundsätzlich ist mir die Aufgabe gar nicht so schwierig vorgekommen.“ Das, so Hutter, habe auch mit seiner Ausbildung bei Lieb Bau Weiz zu tun: „In meinem Job und auch in der Berufsschule bin ich ideal auf derartige Aufgabenstellungen vorbereitet worden. Daher habe ich sofort gewusst, was wie zu tun ist.“

Vorarlberg vor Peking

 Lampenfieber ließ Hutter zu keinem Zeitpunkt aufkommen: „Nervös war ich eigentlich gar nie“, blieb Hutter cool. Die heimische Konkurrenz konnte er mit Know-how und Abgeklärtheit jedenfalls hinter sich lassen. Gefeiert wird am 1. Juli: Im Rahmen der „Styrian Skills“ geht in der Wirtschaftskammer Steiermark in Graz der Vorhang für die Besten des Landes auf. WK-Präsident Josef Herk und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl werden den Fachkräften die begehrten gläsernen Trophäen überreichen.

Bereits davor wartet aber am 21. und 22. Juni der Bundeslehrlingswettbewerb in Vorarlberg. Auch dort muss der junge Oststeirer eine komplexe Dachform zimmern. Seine Erwartungshaltung: „Das ist noch einmal eine Stufe höher, die Konkurrenz kommt aus ganz Österreich. Es bedarf jedenfalls auch etwas Glück, um ganz vorne zu landen.“

Erst mit einem Sieg könnte Hutter tatsächlich die Reise nach China buchen. Wie groß dieser Traum tatsächlich ist? „Natürlich wäre es super, an einer solchen Großveranstaltung teilzunehmen. Gleichzeitig ist der Trainingsaufwand schon jetzt gewaltig. Ich will mir gar nicht erst ausmalen, wie viel die Teilnehmer für die Berufs-WM in der Vorbereitung tun müssen“, schmunzelt Hutter. Nachsatz: „Jetzt geht es erst einmal nach Vorarlberg, dann schauen wir weiter.“

Ratschläge könnte sich Hutter jedenfalls in doppelter Ausführung im eigenen Unternehmen holen: LIEB-Zimmerer Rupert Ebner nahm bereits 2016 bei der WM in São Paolo teil, Hochbauer Oliver Pieber bei der EM ein Jahr später.